Die
50-Laute-Tafeln und die Grundlagen der japanischen Rechtschreibung
So werden
die Silbenzeichen angeordnet:
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HIRAGANA |
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A |
I |
U |
E |
O |
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KA |
KI |
KU |
KE |
KO |
K |
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SA |
SHI(!) |
SU |
SE |
SO |
S |
|
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TA |
CHI(!) |
TSU(!) |
TE |
TO |
T |
|
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NA |
NI |
NU |
NE |
NO |
N |
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HA |
HI |
FU(!) |
HE |
HO |
H |
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MA |
MI |
MU |
ME |
MO |
M |
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YA |
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YU |
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YO |
Y |
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RA |
RI |
RU |
RE |
RO |
R |
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WA |
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WO |
W |
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N |
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KATAKANA |
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A |
I |
U |
E |
O |
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KA |
KI |
KU |
KE |
KO |
K |
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SA |
SHI(!) |
SU |
SE |
SO |
S |
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TA |
CHI(!) |
TSU(!) |
TE |
TO |
T |
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NA |
NI |
NU |
NE |
NO |
N |
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HA |
HI |
FU(!) |
HE |
HO |
H |
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MA |
MI |
MU |
ME |
MO |
M |
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YA |
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YU |
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YO |
Y |
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RA |
RI |
RU |
RE |
RO |
R |
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WA |
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WO |
W |
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N |
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(!) Die Ausrufezeichen bedeuten nicht, dass Sie diese Zeichen
schreien sollen, sondern dass diese Laute Ausnahmen darstellen :-) Die Laute
SI, TI, TU und HU existieren nicht stattdessen spricht man SHI(schi),
CHI(tschi), TSU und FU. Verschwunden aus dem heutigen Japanisch sind die Silben
YI, YE, WI, WU und WE. Die Zeichen dafür existieren zwar und sind in manchem
klugen Buch aufgeführt, werden aber im modernen Japanisch nicht mehr verwendet.
Alle Silben
bestehen aus einem Selbstlaut, der entweder alleine steht oder einen Mitlaut
vor sich hat. Das bedeutet: Silben wie etwa PAK oder OP existieren im Japanischen
nicht. Einzige Ausnahme ist die Silbe N, die keinen Vokal hat.
Da die
japanische Sprache mehr als 46 verschiedene Silben kennt, muss man sich zusätzlich
einiger Hilfsmittel
bedienen. Alles, was ich hier mit den Hiragana-Zeichen demonstriere, trifft
genauso auf die Katakana-Schrift zu.
Stimmhafte
Anlaute werden durch zwei kleine Striche hinter
dem Zeichen gekennzeichnet.
Vielleicht
ist Ihnen aufgefallen, dass die Aussprache sowohl von als auch von
JI ist, und dass sowohl als auch ZU ausgesprochen wird. Bis auf wenige Ausnahmen werden jedoch
nur die beiden Zeichen und
benutzt - die beiden Alternativen
können Sie vorerst vergessen.
Um den
Anlaut P zu
schreiben, der ja im Japanischen auch Verwendung findet (man denke nur an die
Pokémons!), benutzt man einen Kringel, den man an die Zeichen der H-Reihe
malt:
Noch sind
wir nicht am Ende mit der Vielfalt der Silben. Es gibt noch Laute wie KYO, die wir aus
Ortsnamen wie Kyôto oder Tôkyô kennen. Eine ganze Menge von
Lauten werden dadurch gebildet, daß man hinter eine auf i endende
Silbe noch ein kleines ya, yu oder yo schreibt. Dabei entstehen folgende Kombinationen:
|
kya |
|
kyu |
|
kyo |
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gya |
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gyu |
|
gyo |
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sha |
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shu |
|
sho |
|
ja |
|
ju |
|
jo |
|
cha |
|
chu |
|
cho |
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nya |
|
nyu |
|
nyo |
|
hya |
|
hyu |
|
hyo |
|
bya |
|
byu |
|
byo |
|
pya |
|
pyu |
|
pyo |
|
mya |
|
myu |
|
myo |
|
rya |
|
ryu |
|
ryo |
Manche
dieser Kombinationen werden sehr oft gebraucht (z.B. kyu, kyo, sha, shu, sho,
ja, ju , jo, cha, chu, cho, ryu, ryo), andere eher selten (z.B. gya, bya, pya,
myu).
Nun sollten
wir ein paar Worte zum Thema Dehnung verlieren. Wie viele andere Sprachen kennt auch das Japanische
lange und kurze Selbstlaute. Bei Tôkyô zum Beispiel sind beide
Os lang, wohingegen bei Kyôto das zweite O kurz ist. Lange Vokale
zu schreiben, ist ein klitzekleines bißchen kompliziert es gibt
folgende Regeln:
Bei
Hiragana schreibt man hinter die zu dehnende Silbe nochmal einen Selbstlaut. Leider ist das nicht immer ganz logisch. Das hat historische
Ursachen jedes Schriftsystem, das jahrhundertelang gewachsen und gereift
ist, birgt ein paar Ausnahmen in sich. Da ist Japanisch (upps, Stilfehler!)
keine Ausnahme.
Ein
langes A
bekommt ein |
|
z.
B. |
|
sâ
(saa) |
Ein
langes I
bekommt ein |
|
z.
B. |
|
oishî
(oishii) |
Ein
langes U
bekommt ein |
|
z.
B. |
|
kûki
(kuuki) |
Ein
langes E
bekommt ein |
|
z.
B. |
|
sensei |
Ein
langes O
bekommt ein |
|
z.
B. |
|
rôka
(rouka) |
Auf die
letzten beiden Zeilen muß man also besonders achten! Das Dumme ist, daß
es auch einige Ausnahmen gibt, vor allem bei reinjapanischen Wörtern -
das O in "die Straße" = "toori" dehnt man zum Beispiel
mit O, nicht mit U. Allzu viele Quertreiber sind es allerdings nicht, und man
kann sie sich problemlos merken, sobald sie auftauchen.
Bei der
lateinischen Umschrift kann man sich die Schreibweise meist aussuchen. Das
Wort für "Luft" wird oft "kûki" geschrieben,
manche schreiben es aber auch "kuuki". Das ist eine Frage des Geschmacks.
Das lange E in Begriffen aus dem Chinesischen schreibt man allerdings in der
Umschrift immer EI und spricht es ee. So mancher Japan-Fan,
der glaubte, das Wort SENSEI (Lehrer, Meister) werde so ausgesprochen, wie
man es schreibt, muss sich leider eines Besseren belehren lassen. EI heisst
langes E also lautet die Aussprache SENSEH... Und wenn man
ein langes O nicht mit dem Accent Circonflex (Dach) schreiben möchte,
sollte man allerdings ein wenig pingelig sein - das heißt, wir schreiben
die meisten Wörter mit OU, die wenigen Ausnahmen aber mit OO, so wie wir
das in Hiragana tun würden. Das ist guter Stil und hilft, die korrekte
Schreibweise im Kopf zu behalten.
Im Falle
von Katakana
praktiziert man Dehnungen viel simpler man
setzt einfach einen Dehnungsstrich (sieht
aus wie ein Gedankenstrich) hinter den zu dehnenden Laut. Da kann man nichts
falsch machen.
Beispiele:
langes
A |
|
bâ
(Bar) |
langes
I |
|
hîtâ
(Heizofen) |
langes
U |
|
mûdo
(Stimmung) |
langes
E |
|
dêta
(Daten) |
langes
O |
|
hôru
(Halle) |
Und nun
das Schmankerl: Im Japanischen kann man nicht nur Vokale (Selbstlaute) dehnen, sondern auch Konsonanten (Mitlaute). Das bedeutet, daß man bei diesen Lauten
kurze Zeit verweilt, eine winzige Sprechpause macht. In der Umschrift drückt
man das durch einen Doppelkonsonanten aus. In den Silbenschriften schreibt
man ein kleines TSU zwischen die Silben, zwischen denen diese winzige Pause
liegt, und zwar bei Hiragana ebenso wie bei Katakana. Einige Beispiele:
|
hatten |
Entwicklung |
|
happa |
(Baum-)Blatt |
|
gasshô |
Chor |
|
sakkâ |
Fußball |
|
matchi |
Streichholz |
Es gibt
aber auch einen langen Konsonanten, den man nicht mit einem kleinen TSU dehnt.
Das ist der Ausnahmelaut N, der ja sein eigenes Silbenzeichen hat. Ein langes N wird
deshalb sinnvollerweise mit N gedehnt - präzise ausgedrückt: Auf
ein einzelnes N folgt eine Silbe, die wiederum auf N beginnt, also entweder
NA, NI, NU, NE oder NO. Auch hier wird das N lang ausgesprochen. Die Schreibweise
gilt natürlich wieder für beide Silbenalphabete. Beispiele:
Schlußendlich
gibt es für die Katakana-Schrift noch ein paar Sonderkonventionen, um Laute zu schreiben (meist aus dem Englischen), die es
in der japanischen Sprache eigentlich nicht gibt. Die wichtigsten stehen in
der folgenden Tabelle und sind besonders nützlich, wenn man technische
oder andere Texte lesen will, die so manches Fremdwort enthalten.
Das waren
die Grundlagen der japanischen Rechtschreibung, soweit es die Silbenschriften
anbelangt. Am besten gleich die japanische Bedienungsanleitung der Kamera zur
Hand und die ersten Zeichen entziffern ...
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